Modernes Wohnen mit Beton

Potsdam / Bornstedter Feld

Die Bilder entstanden im März 2022. Das Bornstedter Feld war historisch ein Truppenübungsplatz. Ab den 2000ern wurden auf dem Gelände ein großer Park sowie Wohnsiedlungen errichtet. Das Viertel zeichnet sich vor allem durch einen Mangel an urbanem Raum aus. Cafés, Restaurants, Geschäfte, Kultur und selbst Schulen und Kindertagesstätten sind Mangelware oder haben unzureichende Kapazitäten.

Die Architektur ist wechselhaft. Auf der Westseite dominieren Einfamilien- und Reihenhäuser. Nördlich und westlich mehr oder weniger hochwertige Mehrfamilienhäuser in Boxenbauweise. Der Spaziergang fand auf der Ostseite statt. Unabhängig von der Qualität sind die Mieten dennoch hoch. Potsdam ist beliebt und die Wohnungen im Bornstedter Feld für Familien entworfen. Es ist relativ ruhig, mit wenig Verkehr im Vergleich zur lauten und mit Durchgangsverkehr verseuchten Innenstadt. 

Aufgrund des jungen Baumbestandes ist das Viertel wenig grün. Demzufolge fehlt es im Sommer an Schatten und kühlen Aufenthaltsorten. Sichtbeton, Tiefgaragen und kleine Energiesparfenster sind prominent. Spielplätze zwar zahlreich, den Bauvorschriften sei Dank, aber verstreut und oft klein und lieblos. Die Spielplätze im Park müssen das wohl kompensieren. Immerhin die Jahreskarte für Anwohner ist preisgünstig.

Zusammenfassend ist das Bornstedter Feld architektonisch und stadtplanerisch durchaus interessant aber für meinen Geschmack eher nicht wohnenswert. Es wirkt etwas an den Bedürfnissen der Menschen vorbeigeplant. Immerhin ersparen sich die dortigen Bewohner endlose Touristenströme.